Caroline Vilbrandt
Dipl. – Des. Univ (UdK Berlin) • European Lighting Expert LiTG • Fachplanung Licht

- Design & Leuchten-Konstruktion
- Seit 2015 Freiberufliche Lichtplanung & Interior Design
- Lichtberechnungen & lichttechnische Überprüfungen im Auftrag verschiedener Leuchten-Unternehmen
- Planung, Berechnung & Visualisierung von Innen- & Außenbeleuchtung für Kultur, Kommunen, Kommerz und private Kunden, sehr gerne auch in Kooperation mit anderen Planungsbüros
- Ehrenamt / Initiativen:
Organisation des monatlichen Berliner Lichtstammtisches und Webseitenpflege für Gather Around Light - Wir und die Nacht
- ungestört dunkel schlafen in Werder Havel, …
- Freizeit: passionierte Innenarchitektin und Bauleiterin, Möbel- & Modedesignerin, Handwerkerin, naturnahe Gärtnerin, Künstlerin, Kanutin, Mountainbikerin, Wandersfrau, Tänzerin, Zuhörerin, Köchin, Brompton-& ÖNPV-Nutzerin, & glückliche Gattin
Leitbild
Ich traue meinen Augen.
Nach langen Jahren in der Großstadt hat mir das Leben auf dem Land ein Gefühl dafür zurückgegeben, was viel und was wenig Licht ist. Ich habe gelernt, daß Dunkelheit ein Geschenk ist. Daß wenig Licht viel sein kann.
Meine Lichtkonzepte beinhalten somit auch ein Szenario für die Nacht, in dem das Licht ausgeschaltet oder auf ein Minimum in einer warmen Lichtfarbe reduziert ist. Für den Innen- und Außenbereich – . Insbesondere dort, wo es auf das stimmungsvolle Gesamterscheinungsbild ankommt und man auf diffuse Beleuchtung und Anstrahlungen nicht verzichten möchte. Und auch nicht muss, wenn diese Szenen auf die Zeit der Dämmerung und blaue Stunde reduziert sind.
Die Normen betrachte ich demzufolge als Orientierung für individuell angepasste und beleuchtungsreduzierte Lichtsatzungen und Masterpläne.
Mein Ziel ist es außerdem, in Zukunft nur noch mit möglichst kreislauffähigen Produkten zu arbeiten. Die Umwelt- und sozialen Standards meiner Partner und Lieferanten sind mir deshalb besonders wichtig.
Referenzen
Was mich bewegt
Künstliche Beleuchtung kann wunderbar sein.
Sie hilft uns dabei, das, was wir tun wollen, jederzeit zu tun.
Für die Zeit der Dunkelheit ist sie Farbe und Pinsel auf der Leinwand Architektur; ohne sie sind die meisten zeitgenössischen Gebäude im Inneren nur sehr eingeschränkt nutzbar. Sie schafft Atmosphäre im Innen- und Außenraum: Stimmung, poetische Welten, inszenierte Wirklichkeit, Theater, Traum, gelebte Fantasie. Sie verwandelt Städte und Gebäude zu Bühnen und Hauptdarstellern in Einem. Besonders zum Sonnenaufgang und zur blauen Stunden hin – der Zeit, in der man das Licht am schönsten fotografieren kann.
Dank ihrer ist die Zeit für Betriebsamkeit heute vielerorts ausgedehnt auf „Rund um die Uhr“
Eine Kunst, Licht in genau in der richtigen Farbigkeit, Menge, Richtung und Qualität für den jeweiligen Nutzen bereit zu stellen und damit neben der Sicherung der Arbeitsfähigkeit Szenarien zu schaffen, die den emotionalen und kulturellen Erwartungen der Menschen entsprechen. Oder diese weit übertreffen und ihnen damit Flügel verleihen.
Wir sind hier jedoch nicht im Film. Und nicht in einem Katalog eines Herstellers hochwertiger Leuchten, in einem Hochglanz-Magazin für Design- und Architekten-Fantasien.
Sondern?
In meinem Alltag.
Wo die Beleuchtung – an einem grauen November-Mittag angenehm – unerträglich grell erscheint und blendet, wenn der Tag sich neigt und ich schon auf die warme Dunkelheit des Abends nach dem Sonnenuntergang eingestimmt bin. Meine Augen also umso empfindlicher werden und mit weniger Licht auskommen.
Wo ein Abendspaziergang zur Tortur wird, wenn wir vom Wohnviertel auf die Durchgangsstraße einbiegen und dort konfrontiert werden mit 4000K kalten Lichtfarben in Beleuchtungsstärken, in denen man gut und gerne Zeitung lesen kann – trotz Nachtabsenkung.
Zu einer Uhrzeit, in denen man von seltenen Wagen passiert wird und vielleicht hier und da einem Hundehalter oder Fuchs begegnet.
Wo die Straßenbeleuchtung über Häuserwände hinweg bis ins eigene Wohnzimmer reflektiert wird, sodaß wir froh sind, auf dieser Hausseite nicht das Schlafzimmer zu haben. Es ginge nicht ohne Verschattung. Bei Nacht.
Und das für einen Autofahrer auf seinem zusätzlich selbst beleuchteten Weg; vielleicht einen Fußgänger alle paar Stunden.
Und das, wo ich zumindest schon vom Vollmond zur Unzeit geweckt werde, weil die Welt dann so außerordentlich hell ist.
Schlagschatten bei Nacht sind beeindrucken.
Wo wir die Sogwirkung des unergründlich tief empfundenen Glücks eines Blickes in die Tiefen des weiten, klaren Sternenhimmel – vergleichbar nur mit der des Meeres in seinem unendlichen Rauschen – in entlegenen Gegenden suchen müssen.
Wo ich mit Unbehagen erfüllt werde von Studien über Insektensterben, verirrten Zugvögel, Schildkröten, die den Weg zum Wasser nicht finden; im Winter grünenden Bäumen – von den Erkenntnissen der Forschung, welche die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf die Tier- und Pflanzenwelt untersuchen.
Wo mich der ökologische Fußabdruck regelrecht tritt – der jener weit gereisten Komponenten, aus denen die stark verbreitete Bau- und Heimwerker bis Möbeldiscount-Beleuchtung zwar zusammengesetzt, jedoch selten wieder einfach zerlegbar und dem Kreislauf wieder zuführbar ist.
Vielleicht ist es dann zuviel des Guten – zuviel des Lichts. Und Zeit dafür, endlich umweltgerecht zu beleuchten. Anstatt nur die Belange der Spezies Mensch und gerne auf Profit-Optimierung hin interpretierten Normen zu berücksichtigen, sondern auch diejenigen der anderen, der uns umgebenden Spezies.
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